Der Australian Shepherd, liebenswerter Clown, aber auch unermüdlicher Arbeiter

Der Aussie, der Hund mit den Geisteraugen, wie er auch gerne genannt wird. Er ist kein Australischer Hütehund, so wie sein Name wohl vermuten lässt, sondern stammt aus Nordamerika. 

Die Rasse entwickelte sich aus sehr unterschiedlichen Hunden, die die Siedler der "Neue Welt" aus ihrer Heimat mitgebracht hatten, darunter verschiedene Collie - Varianten und regionale Hütehundschläge.(u.a. auch Kelpies und Cattle Dogs).
Als reiner Arbeitshund wurde der Aussie lange Zeit nur über seine Arbeitseigenschaften definiert. Der erste Rassestandard wurde erst sehr spät, im Jahr 1977, beschlossen. Die vorläufige Anerkennung durch die FCI erfolgte sogar erst 1996. 

Der Aussie wurde ursprünglich (und wird es teils noch heute) als Hütehund eingesetzt. Für die Arbeit mit Vieh war eigenständiges Denken und Eigeninitiative unbedingt erforderlich, ebenso wie eine gute Zusammenarbeit und Kommunikation mit seinem Halter.
Der Australian Shepherd ist sehr ausdauernd und kann über einen langen Zeitraum hinweg konzentriert arbeiten. Ein leichter Jagdtrieb liegt der Rasse im Blut, bedingt durch ihre Hütearbeit. Der Aussie hat außerdem eine gute Beobachtungsgabe und ist hochintelligent. Fehler und Inkonsequenz seines Besitzers bemerkt der Hund sofort und weiß sie gekonnt zu seinem Vorteil auszunutzen.
Er hat zudem einen ausgeprägten Wach- und Schutztrieb und neigt zum Beschützen. Dies war ausdrücklich gewünscht, da der Australian Shepherd nicht nur als Hütehund eingesetzt wurde, sondern auch die Farm oder Ranch bewachen sollte. Darum reagiert er mitunter reserviert gegenüber Fremden oder Besuchern, taut jedoch schnell auf, wenn sein Besitzer ihm zeigt, dass es okay ist und keine Gefahr droht.

Sie haben sich für einen Aussie entschieden? Herzlichen Glückwunsch, dann möchte ich hier noch einmal näher auf diese wunderbare und Rasse eingehen. Ein Australian Shepherd Welpe ist eigentlich ein Überraschungsei, man kann einen kleinen Couchpotato bekommen, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, oder aber einen unerschrockenen Wächter des Hauses, oder den Actionfreak. In der Welt der Aussies ist alles möglich. Manche Aussies haben noch den echten Hüter in sich, andere widerum interessiert es gar nicht, wofür sie ursprünglich einmal gezüchtet wurden. Aber eins ist klar, egal was der Aussie anfängt, er gibt immer 100%.

Im ersten Jahr ist es unheimlich wichtig dem Aussie vor allem Ruhe beizubringen. "Weniger ist mehr" heißt die Devise. Bis zum ersten Lebensjahr sind die Wachstumsfugen noch nicht geschlossen und man tut den Gelenken keinen Gefallen, wenn man mit dem Hund schon Stunden durch die Gegend wandert oder gar sportliche Aktivitäten mit seinem Hund betreibt, das ist wirklich Gift für die Gelenke und auch kontraproduktiv, denn je mehr man im ersten Jahr macht, umso mehr möchte der Hund später und fordert es ein. Dann hat man im schlimmsten Fall einen Wokaholic der sich nicht mehr entspannen kann und aus Langeweile die Wohnung "umdekoriert". Natürlich macht es unheimlich Spaß mit dieser Rasse zu arbeiten, lernen sie doch immer gern was neues und haben eine schnelle Auffassungsgabe. Aber gerade das verlockt die Besitzer zu viel mit dem Hund zu machen, deswegen möchte ich als Züchter wirklich ausdrücklich darauf hinweisen, dass der Schuss nach hinten losgeht, wenn man zu viel mit seinem Hund macht. Und es gibt doch nix schöneres als mit seinem Hund faul auf der Couch zu liegen und zu kuscheln, denn sie sind die besten Seelenwärmer. Wenn man diese Regeln beachtet, hat man später den besten Hund der Welt, das versichere ich Ihnen.

Allgemeines Erscheinungsbild

Der Australian Shepherd ist gut proportioniert, etwas länger als hoch und von mittlerer Größe und Knochenstärke. Die Farben seines Haarkleides haben eine große individuelle Variationsbreite.
Es wird unterschieden zwischen folgenden Grundfarben:
black (schwarz)
red (rot)
blue-merle (marmoriertes Schwarz mit grauer Grundfarbe)
red-merle (marmoriertes Rot/Braun mit hellroter/beiger Grundfarbe)
Jede dieser Grundfarben kann für sich alleine stehen oder mit weißen und/oder kupferfarbenen Abzeichen kombiniert werden. Somit ergeben sich 16 mögliche Farbvarianten – 4 Grundfarben mal 4 möglichen Abzeichenkombinationen (ohne/weiß/kupfer/kupfer und weiß).
solid black
solid red
blue-merle
red-merle
black-bi (white)
black-bi (copper)
red-bi (white)
red-bi (copper)
blue-merle (white)
blue-merle (copper)
red-merle (white)
red-merle (copper)
black-tri
red-tri
blue-merle white/copper
red-merle white/copper
Bei allen Farben sind die Bereiche um die Augen und Ohren überwiegend von anderen Farben als weiß beherrscht. Weiße Stellen am Körper oder völlig unpigmentierte Nasen (Dudley Nose) sind disqualifizierende Fehler.


Der Aussie ist aufmerksam und lebhaft, geschmeidig und beweglich, kräftig und gut bemuskelt, jedoch ohne jede Schwere. Sein Haar ist mittellang und mäßig grob. Er hat entweder eine lange, kupierte, oder eine natürliche Stummelrute (NBT).
Die Rute wird in Ländern ohne Kupierverbot auf weniger als 10 cm gekürzt, in Deutschland behält sie ihre natürliche Länge. Es werden auch Aussies mit Stummel- oder mittellanger Rute geboren.
Die Ohren sollten dreieckig und hoch angesetzt sein und nach vorne oder zur Seite kippen. Stehohren kommen zwar oft vor, werden aber laut Standard wie Hängeohren als schwere Fehler betrachtet.
Die Augen können unterschiedlich pigmentiert sein. Sie sind braun, blau, bernsteinfarben oder weisen eine Kombination aus diesen Farben auf.
Der Aussie soll einen leichten, geschmeidigen Gang haben und sich flink und beweglich zeigen. Er muss in der Lage sein, Richtung oder Gangart augenblicklich zu wechseln.

   


 Das Glück beginnt bei einer feuchten Nase und endet mit einem wedelnden Schwanz.